Grundzüge der Bildbearbeitung von Deep-Sky-Aufnahmen

 

 

Das Ergebnis einer langen Nacht, ist eine Reihe unbearbeiteter Aufnahmen, die jetzt darauf warten, das man alles aus Ihnen herausholt, was nur möglich ist. Die unbearbeiteten Bilder sehen erst einmal sehr unspektakulär aus. Die Farben stimmen in der Regel nicht, der Hintergrund ist rot bis braun gefärbt, die Objekte haben kaum Kontrast vor dem Himmelshintergrund und Details sind auch nur sehr schwer auszumachen. Auf den ersten Blick immer ein enttäuschendes Resultat. Hat man aber in der Nacht alles richtig gemacht und auch entsprechende Dark- und Flatframes gemacht, so wird sich das im Laufe der Bildbearbeitung schnell ändern.

 

Was genau ist eigentlich das Ziel der Bildbearbeitung?

Ein Ziel ist es, das Rauschen in den lang belichteten Bildern zu reduzieren. Das Rauschen in den Astroaufnahmen selber hat verschiedene Ursachen. Zum einen fördert eine hohe Umgebungstemperatur das Rauschen in den Bildern enorm, des Weiteren erhöht sich das Rauschen mit zunehmender Belichtungszeit und auch mit Zunahme der eingestellten ISO- Zahl an der Kamera. Die Rauschreduzierung erfolgt mittels der gewonnenen Dark- Frames.

 

Ebenfalls entfernt werden muss die Vignettierung (Randabschattungen), die Optik typisch ist, die aber mittels der Flatfield- Aufnahmen beseitigt werden kann.

 

Ein weiteres Ziel ist es, das Objekt (Nebel oder Galaxie) aus dem Hintergrund herauszuarbeiten, so dass es sich deutlicher vom Hintergrund abhebt und auch mehr Details zeigt. Dies erfolgt mittels „stretching“ der Aufnahmen über die sogenannte Tonwertkurve.

 

Mit diesen drei Schritten hat man die grundlegende Bearbeitung eines Bildes erledigt.

 

Die weitere Bearbeitung hängt davon ab, was man persönlich gerne noch verändern möchte. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, wie Verkleinerung der Sternradien, Einstellung von Farben und Intensitäten oder Sättigungen, Helligkeiten und Kontraste und vieles mehr.

 

Ich werde im Folgenden einen möglichen Weg zur Bearbeitung der Bilder beschreiben, dem auch ich im Laufe der vielen Jahre gefolgt bin, und mit dem ich recht gute Ergebnisse, bei den unterschiedlichen Aufnahmeobjekten erzielt habe.

 

Im Laufe der Jahre wird man diesen Weg an der einen oder anderen Stelle auch verlassen und eine eigene Vorgehensweise entwickeln.

 

Auch können unterschiedliche Aufnahme- Objekte unterschiedliche Vorgehensweisen erforderlich machen. So erfordern beispielsweise Kometenaufnahmen noch weitere Schritte, zusätzlich zu den oben beschriebenen, um ans Ziel zu gelangen.

 

Die Bildbearbeitungsprogramme zur Reduktion von Astroaufnahmen benötigen in der Regel drei verschiedene Bildarten als Input- Parameter: Lightframes, Darkframes und Flatframes. Lightframes sind die eigentlichen Bilder des aufgenommenen Objektes. Sie enthalten die eigentliche Objektinformationen, also Galaxien, Nebel oder Sterne. Darkframes sind Bilder, die mit abgedecktem Objektiv aufgenommen werden. Sie enthalten keine Bildinformationen, liefern aber Hinweise auf den elektrischen und thermischen Zustand des Bildsensors. Flatframes sollen, wie schon erwähnt, dabei helfen Fehlinformationen, die durch Vignettierung und Sensorverunreinigungen entstehen zu eliminieren.